Die besten Netzwerke für Fotografen in 2021

Vernetzte Laptops mit Kamera und Logos der Netzwerke 500px, Facebook, Pinterest, Instagram und der Fotocommunity
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Immer mal wieder fragen mich Leser und Freunde, welche Netzwerke für Fotografen es gibt. Netzwerke für Fotografen gibt es viele, und leider ist nicht jedes Netzwerk gleichermaßen geeignet, und schon gar nicht gibt es das beste Netzwerk von allen. Ich helfe euch bei der Suche nach Netzwerken für eure Fotografie und versuche den Dschungel zu durchdringen.

Dieser Artikel spiegelt natürlich nur meine ganz persönliche Ansicht wider.

Netzwerke für Fotografen – Warum willst Du Dich vernetzen?

Wenn Du über Netzwerke für Fotografen sprichst, musst Du vor allem eine Frage beantworten:

Was will ich mit der Vernetzung bezwecken? Wenn ich mein eigenes, lokales Unternehmen bekannter machen will, brauche ich ein anderes Netzwerk als wenn ich mich mit Kollegen zum Austausch vernetzen will. Will ich meine eigene Fotografie präsentieren, brauche ich wieder ein anderes Netzwerk.

Netzwerke für Fotografen – Welche gibt es?

Ich stelle euch jetzt einige Netzwerke für Fotografen näher vor, und kläre die Frage, ob das Netzwerk vielleicht etwas für Dich ist. Die Reihenfolge ist dabei vollkommen willkürlich und stellt keine Wertung dar.

Vernetzte Laptops mit Kamera und Logos der Netzwerke 500px, Facebook, Pinterest, Instagram und der Fotocommunity
Netzwerke für Fotografen

Die Fotocommunity

Die Fotocommunity ist wohl das älteste Netzwerk für Fotografen in Deutschland. Sie behaupten von sich, ein Netzwerk für Fotografen zu sein, sogen. Knipser haben dort nach eigenen Aussagen nichts zu suchen.

Das beschreibt sehr eindrucksvoll das Klientel dieses Netzwerkes: Es tummeln sich in diesem Netzwerk haufenweise selbsternannte Fotogötter, die sich selbst für die Elite halten. Das lassen sie Newcomern auch gnadenlos spüren:

Wer nicht Mitglied der internen Elite ist, hat die Arschkarte gezogen. Fotos werden gnadenlos nieder gemacht, auch wenn sie gut sind. Ist man Mitglied der Elite, wird selbst ein vollkommen weisses oder schwarzes Bild in den Himmel gelobt.

Auch der Umgangston in den eher technischen Bereichen ist, gelinde gesagt, eher rüde. Es muss schon das teure Originalequipment sein, alles andere ist “billiger Chinaramsch”.

Es gibt allerdings auch positives zu berichten: Die regelmäßig stattfindenden Wettbewerbe sind gut, zu gewinnen gibt es dank finanzstarker Verlage wie Color Foto oft durchaus attraktive Preise Aber auch hier hat man als Nichtmitglied der Elite eigentlich keine Chance.

Es gibt eine kostenlose Basis-Mitgliedschaft, die ist aber eher ein schlechter Witz. Als Basis-Mitglied darfst Du gerade mal ein Bild pro Woche hochladen….. nicht wirklich viel für jemanden, der sich dort neu präsentieren will.

Willst Du mehr Bilder hochladen, werden mindestens 4€ pro Monat fällig. Dann darfst Du 10 Bilder pro Woche hochladen und bekommst Zugriff auf den Aktbereich, der Dir als Basis-Mitglied kurioserweise verschlossen bleibt. Warum der Aktbereich nur den zahlenden Mitgliedern vorbehalten ist…… keine Ahnung, das konnte (oder wollte) mir keiner dort sagen.

Für wen ist die Fotocommunity geeignet

Wenn Du gerne an Wettbewerben teilnimmst, solltest Du Dir die Fotocommunity auf jeden Fall genauer ansehen. Wenn Du Dir Kritik für Deine Bilder erhoffst, würde ich Dir die Fotocommunity eher nicht empfehlen, da der Ton dort schon recht rüde ist, und dort zu viele selbst ernannte Fotogötter zu finden sind, die zwar durchaus gute Fotos machen, aber sich eben auch für das unumstößliche Maß aller Dinge halten.

Netzwerke für Fotografen – 500px

500px ist ein verhältnismäßig junges Netzwerk, das speziell Fotografen adressiert. Die Mitglieder sind quer über den Globus verstreut, es gibt jedoch auch viele deutschsprachige Mitglieder. Trotzdem ist es vorteilhaft, wenigstens ein paar Brocken Englisch sprechen zu können, denn Englisch ist nun mal eine Sprache, die überall auf der Welt verstanden wird.

Wenn man ein Foto hochlädt, liest das System die wichtigsten Exif-Daten wie Kamera und Objektiv, Blende und Verschlusszeit und ISO und die Brennweite aus. Eventuell vorhandene Stichworte können als Keywords verwendet werden, das System macht aber auch eigene Vorschläge. Das hilft anderen Usern, Bilder zu einem bestimmten Stichwort zu finden.

Es gibt eine kostenlose Mitgliedschaft, mit der man bis zu 7 Fotos pro Woche hochladen kann. Das ist für den Anfang als Newcomer bei 500px schon mal ganz ordentlich. Wen etwa interessiert, wie Fotos mit einem bestimmten Objektiv in der Community angekommen sind, muss mindestens Awesome-Mitglied sein. Dafür werden dann, bei monatlicher Zahlung, momentan 7€ fällig.

Ich persönlich kann zwar auf die Statistiken verzichten, bin aber bisher trotzdem Awesome-Mitglied, weil ich gerade zu Beginn meiner 500px Zeit auch schon mal 10 Fotos und mehr in einer Woche hochgeladen habe. Inzwischen, nach ungefähr 1 Jahr, hat sich das normalisiert und ich käme auch mit der kostenlosen Mitgliedschaft aus.

500px hat eine Besonderheit, die es sonst in keinem Netzwerk gibt: Ob ein Bild beliebt ist, entscheidet nicht nur die Zahl der Likes, sondern ein Algorithmus berücksichtigt auch die Zahl der Kommentare und einen Wert namens Pulse, von dem keiner wirklich weiß, wie er genau berechnet wird.

Apropos Kommentare: Die beschränken sich meist auf die üblichen Floskeln wie “tolle Aufnahme”. Ernsthafte, konstruktive Bildkritiken sind auch in diesem Netzwerk selten, aber es gibt sie zumindest.

Für wen ist 500px geeignet?

500px ist eher ein Netzwerk für Fotografen, die ihre Bilder präsentieren wollen. Wer sich für seine Bilder erhofft, konstruktive Kritik zu bekommen, wird eher enttäuscht sein. Was allerdings funktionieren kann ist das Kennenlernen neuer Leute. Ich selbst habe dort schon ein paar “Freunde” kennen gelernt, mit denen dann auch ein tieferer Austausch möglich ist, oder sogar eine Verabredung zum gemeinsamen Fotografieren.

Auch wenn sich 500px gerne mit dem Label “Professional” schmückt, das Niveau der Bilder reicht von ziemlich schlecht bis sehr gut.

Planst Du, einige Deiner Fotos zu verkaufen, kannst Du das innerhalb der Community tun und das jeweilige Bild lizenzieren. Ich persönlich verkaufe meine Fotos lieber extern über einen deutschen Dienstleister in meinem eigenen Shop.

Wenn Du schon bei 500px bist oder Teil der 500px Communtity werden willst, würde ich mich über einen Besuch meines Profils dort freuen.

Update 2023

Ich bin jetzt ungefähr 2 Jahre bei 500px vertreten. Seit dem letzten Sommer habe ich jedoch nur noch sporadisch neue Fotos gepostet. Dabei ist mir aufgefallen:

  • 500px richtet sich immer mehr als Verkaufsplattform aus
  • 500px ist nichts für Fotografen, die Wert auf Qualität legen, der Fokus liegt klar auf Quantität
  • Sowohl die Webseite, und noch viel mehr die Android App, sind bestenfalls Beta, es wimmelt nur so von Bugs

Inzwischen wird bei 500px Kommerzialisierung der Plattform ganz groß geschrieben. Ehemals kostenlose Funktionen gibt es nur noch gegen Bezahlung.

Die Qualität der Bilder ist meiner Meinung nach gesunken, selbst unscharfe Bilder sind keine Seltenheit.

Lohnt sich 500px noch?

Eine Mitgliedschaft bei 500px lohnt sich meiner Meinung nach für ambitionierte Fotografen und Fotografinnen heute nicht mehr. Dafür ist die Qualität der Bilder zu schlecht, und die Kosten zu hoch.

Ich selbst habe mein Abo inzwischen gekündigt: Erstens reichen mir die kostenlosen Funktionen bei der mittlerweile sehr sporadischen Nutzung völlig aus. Und wie in den vielen anderen Netzwerken für Fotografen auch gerät man sehr schnell in Vergessenheit, wenn man nicht ständig neue Bilder hochlädt. Der hochgelobte Algorithmus ist nicht nachvollziehbar, selbst gute Bilder schneiden verhältnismäßig schlecht ab, qualitativ schlechte Bilder werden, wenn man es in den Elitezirkel geschafft hat, verhältnismäßig gut bewertet.

Netzwerke für Fotografen: Instagram und Facebook

Wenn wir über Netzwerke für Fotografen sprechen, muss man natürlich auch über Instagram und Facebook sprechen.

Instagram

Angefangen als reines Bildernetzwerk für schnelle Schnappschüsse, ist Instagram inzwischen zur Spielwiese sogen. Influenzer verkommen, und zu einem großen Shop.

Hochwertige Fotografie gibt es zwar, die ist aber eher selten. Bei Instagram geht es nur um möglichst viele Follower und möglichst viele Likes.

Es wimmelt von Spammern, die Dich “groß” raus bringen wollen, wenn Du ihnen folgst. Es gibt haufenweise Fake-Profile, man sieht immer wieder die gleichen Fotos von unterschiedlichen Accounts.

Wer auf Instagram etwas werden will, muss jeden angeblichen Trend blind kopieren und den selbsternannten Fotogöttern folgen. Wenn man dann noch seine Fotos mit Hashtags versieht, die beliebt sind, aber selten etwas mit dem Foto zu tun haben, kann vielleicht richtig durchstarten auf Instagram.

Für wen ist Instagram geeignet?

Als ernsthaftes Netzwerk für Fotografen ist Instagram meiner Meinung nach gar nicht geeignet. Als Spielwiese für Leute mit zu viel Langeweile jedoch schon. Die können sich und ihre Kreativität dort richtig ausleben.

Eine meiner Meinung nach sehr gute Alternative zu Instagram ist Pixelfed, und die Twitter-Alternative Mastodon. Beide Netzwerke sind Teil des Fediverse, sind also mit anderen Netzwerken verbunden.

Facebook

Wie Instagram auch ist Facebook als Netzwerk für Fotografen eigentlich eher ungeeignet. Eigentlch:

Durch die Möglichkeit, einer Facebook-Gruppe beizutreten, wird Facebook auch für Fotografen interessant. In den Gruppen finden Gleichgesinnte ein Zuhause, wo sie sich über “ihr” Thema austauschen können.

Interessant wird Facebook für Fotografen, die sich und ihre Fotografie “vermarkten” wollen:

Mit einer Facebook-Seite, die als sogen. Unternehmenskonto läuft, kannst Du bspw. einen Shop in Facebook einrichten und ausgewählte Bilder verkaufen. Ich zum Beispiel biete einige meiner Fotos auch direkt in meinem Facebook Shop an.

Wenn Du Portraitfotografie machst, kann Dir Facebook auch bei Suche nach geeigneten Models für das nächste Shooting helfen. Einige Models meiner TfP Shootings habe ich über Facebook gefunden.

Viel mehr allerdings die Gruppen hat Facebook für Fotografen aus meiner Sicht nicht zu bieten.

Vielleicht interessieren Dich ja auch diese Artikel:

Netzwerke für Fotografen – Pinterest

Pinterest ist kein Netzwerk im klassischen Sinne wie die zuvor aufgezählten Netzwerke für Fotografen, es nimmt irgendwie eine Sonderstellung ein.

Als ein visuelles Medium ist Pinterest für Fotografen jedoch durchaus interessant, denn wir Fotografen haben die notwendigen Bilder, die Pinterest sucht.

Du musst Dir Pinterest wie eine riesige Pinwand vorstellen, auf der in Form von Bildern alle möglichen Ideen gesammelt werden, eben auch zum Thema Fotografie.

Ist Pinterest für Dich geeignet?

Wenn Du eine eigene Internetseite hast und Du mehr Besucher auf Deine Seite lotsen willst, zum Beispiel weil Du neben der Präsentation Deiner Fotos wie ich auch noch einen Blog betreibst, bist Du bei Pinterest genau richtig. Die geposteten Pins halten sich in der Regel mehrere Monate lang und geraten nicht so schnell in Vergessenheit wie in den anderen Netzwerken für Fotografen. Ich selber habe, seit ich auf Pinterest bin und regelmäßig meine Blog-Artikel pinne, schon eine kleine, aber feine Leserschaft meines Blogs gewinnen können.

Netzwerke für Fotografen: Viewfindr

Ganz neu unter den Communitys ist Viewfindr. Viewfindr. Marktstart für Viewfindr war im Dezember 2021.

Viewfindr ist eine App für Android und iPhone und verknüpft ein Planungstool für Landschaftsfotografen und -fotografinnen mit einer Fotocommunity.

Wenn Du Dich für Viewfindr interessierst, solltest Du Dir diesen Artikel durchlesen, wo ich Viewfindr näher vorstelle.

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Thomas Scharfstädt
Thomas Scharfstädt
1 Jahr zuvor

Eine aktuelle und informative Seite. Vielen Dank für Deine Mühe. Ich habe mich auf der Suche nach Netzwerken für Fotograf*innen auch bei den klassischen Vereinen, namentlich “DVF – DEUTSCHER VERBAND FÜR FOTOGRAFIE” und den – in meinem Fall – Berliner Vereinen umgesehen. Mein Eindruck: eine aussterbende Spezies.Ich suche dennoch einmal Kontakt, schaun wir mal, ob ich eine Rückmeldung von einem der Clubs bekomme. Allerdings dürfte ich da mit dem Thema “Straße” eher ein Außenseiter sein.

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