Portraitfotografie Tipps und Tricks – So gelingen Dir gute Portraitfotos
Portraitfotografie ist keine Hexerei, und gute Portraitfotos kannst auch Du machen, ganz ohne Studio und teures Equipment. Ich gebe Dir 5 Tipps mit auf den Weg, mit der Portraitfotografie anzufangen oder sie zu verbessern.
Portraitfotografie Tipps: 1. Tipp
Gute Portraitfotos brauchen vor allem eines: Zeit. Plane also genügend Zeit für das Shooting ein.
Bei meiner Portraitfotografie hat es sich bewährt, nicht durchgehend zu fotografieren, sondern immer mal wieder eine kleine Pause einzulegen. Niemand kann 2-3 Stunden, oder noch länger, konzentriert arbeiten.
Vielleicht gibt es in der Nähe der Location ja einen gemütlichen Biergarten. Das erspart die Mitnahme von Getränken.
Portraitfotografie Tipps: 2. Tipp
Lerne den Menschen kennen, den Du fotografierst.
Wenn Du gute Portraitfotografie machen willst, musst Du den Menschen, den Du fotografierst, kennenlernen. So kannst Du ihn abbildenwie er ist. Daher solltest Du Dir folgende Fragen stellen:
- Wen fotografiere ich da eigentlich?
Versuche, die Charaktereigenschaften Deines Models herauszufinden:
Ist Dein Model sportlich? Ist es ein eher fröhlicher Mensch, der gerne und oft lacht, oder eher ein ernster Mensch? - Wofür will das Model die Fotos benutzen?
Je nach Zweck muss man anders an die Sache ran gehen. - Was für Fotos wünscht sich Dein Model?
Ein fröhlicher, oft lachender Mensch möchte vielleicht auch mal ein ernstes Foto.
Portraitfotografie Tipps: Die Ausrüstung
Portraitfotografie kannst Du im Prinzip mit jeder Kamera machen, selbst mit Deinem Smartphone kannst Du heute sehr gute Portraitfotos machen.
Ich empfehle Dir jedoch, eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine digitale Systemkamera zu verwenden?
Warum? Bei diesen Kameras kannst Du die Objektive wechseln. Wenn Du Du die Objektive wechseln kannst, kannst Du Dein Model aus unterschiedlichen Blickwinkeln/Perspektiven fotografieren.
Sicher kannst Du auch Deinen Standort wechseln, um einen neuen Blickwinkel zu bekommen. Dummerweise geht das nicht in jedem Fall.
Welche Objektive?
Die einen oder anderen selbsternannten Experten empfehlen Dir, ein Weitwinkelobjektiv. Das halte ich für Quatsch.
Warum ist das Quatsch? Weitwinkelobjektive verzeichnen im Nahbereich ziemlich stark. Die Folge ist ein unvorteilhaftes Gesicht.
Ich würde ein Weitwinkelobjektiv nur einsetzen, wenn ich größere Gruppen fotografiere oder die Raumverhältnisse es nicht anders zulassen.
Portraitfotografie Tipps: Welche Objektive soll ich jetzt wirklich mitnehmen?
Wenn Du gute Portraitfotografie machen willst, empfehle ich Dir eine 50mm Festbrennweite, und eine 85mm Festbrennweite.
Warum Festbrennweiten?
Festbrennweiten haben oft eine hohe Lichtstärke (kleine Blendenzahl). Dadurch kann ich das Model besser vom Hintergrund lösen.
Als Alternative kannst Du auch ein Zoom-Objektiv nutzen.
Für meine Portraitfotografie greife ich oft auf das mit meiner Canon EOS 6D Mark II mitgelieferte Kit-Objektiv, das Canon EF 24-105mm f/4L IS II, zurück. Ich habe mit diesem Objektiv den gesamten Bereich vom leichten Weitwinkel bis zum leichten Telebereich alles abgedeckt, was ich für die Portraitfotografie brauche. Und mit einer Blende von 4 (oder 5.6) kann ich mein Model prima freistellen.
Portraitfotografie Tipps – Lichtformer
Es gibt ein paar Dinge in der Portraitfotografie, die müssen einfach mit. Welche das sind, erfährst Du jetzt.
Softbox und Co
Lichtformer sind unerlässlich in der Portraitfotografie, egal ob Du im Studio arbeitest oder Outdoor.
Wie der Name schon sagt, sie „formen“ das Licht nach Deinen Wünschen. Die wohl gebräuchlichsten Lichtformer sind die Softbox und der sogen. Durchlichtschirm.
Der Durchlichtschirm
Der Durchlichtschirm hat zusammen geklappt in etwa die Größe eines größeren Regenschirms und ist die billigste Möglichkeit, Licht zu formen.
Die Softbox
Teurer, aber dafür erheblich effektiver sind sogen. Softboxen.
Wenn Du nur mit natürlichem Licht arbeitest, reicht ein Reflektor zum gezielten Aufhellen fast schon aus.
Wenn Du mehr willst (oder brauchst) brauchst Du einen Aufsteckblitz für die Kamera (am besten los gelöst von der Kamera).
Wenn Du allerdings gegen die Sonne fotografierst, reicht die Leistung eines Aufsteckblitzes nicht aus. In diesem Fall greifst Du zu einem sogen. Porty. Das sind mehr oder weniger kompakte Studioblitze, die mit einem Akku betrieben werden. An diese Blitze lassen sich Durchlichtschirme, Softboxen und andere Lichtformer anbringen.
Ich nutze seit einiger Zeit einen AD400 Pro von Godox mit einer Leistung von 400WS. Den setze ich bei Outdoor-Shootings als Hauptlicht ein, bestückt mit einer großen Softbox, um das Blitzlicht diffuser und weicher zu machen.
Wenn Du Dir einen Studioblitz zulegen willst, solltest Du darauf achten, dass er mit dem sogen. Bowens-Bajonett ausgestattet ist. Damit kannst Du aus einer Vielzahl an Lichtformern wählen und bist nicht auf das Angebot des Blitzherstellers angewiesen.
Als zusätzliche Lichtquelle setze ich in der Regel noch einen Godox V1 Aufsteckblitz ein. Über eine spezielle Halterung kann ich fast jeden Lichtformer damit benutzen.
Der Reflektor
Der Reflektor (oft auch als Faltreflektor bezeichnet) ist in der Portraitfotografie unerlässlich. Mit einem Reflektor kann ich schattige Teile im Gesicht ganz gezielt aufhellen. Sehr gebräuchlich sind sogen. 5in1 Reflektoren, die gleich 5 verschiedene Oberflächen mitbringen.
Ich empfehle Dir, beim Kauf eines Reflektors darauf zu achten, dass der Reflektor Haltegriffe hat. Die Haltegriffe ermöglichen Dir den Einsatz sogar, wenn grad keine zweite Person da ist, die ihn halten kann. Bequemer geht es natürlich, wenn Du den Reflektor auf ein Lampenstativ montierst.
Reflektoren haben meist eine runde Form.
Ich selbst setze einen 5in1 Reflektor von Walimex ein. Der ist zwar mit knapp 45€ verhältnismäßig teuer, das Geld ist aber gut angelegt: Er lässt sich trotz seiner Größe von 107cm Durchmesser gut außen an den Rucksack hängen. Ich kann 5 verschiedene Oberflächen nutzen. Das Wichtigste aber: Der Reflektor hat 2 Haltegriffe.
Um die Wirkung des Reflektors kennenzulernen und wie die verschiedenen Oberflächen sich auf Dein Bild auswirken, probiere am besten selbst aus. Dieses Vorgehen empfehle ich Dir generell vor dem Gebrauch von Lichtformern.
Bei dieser Größe solltest Du den Reflektor aber auf ein Lampenstativ montieren, oder zumindest eine zweite Person zum Halten haben.
Zum Thema Blitzfotografie werde ich noch einen eigenen Beitrag verfassen.
Portraitfotografie Tipps für die Einstellungen der Kamera
Konkrete Kameraeinstellugen sucht ihr bei mir vergebens. Ich gebe euch ein paar Tipps, was sich in meiner Portraitfotografie bewährt hat.
Portraitfotografie Tipps Kameraeinstellungen: Freistellen
In der Portraitfotografie liegt der Fokus eigentlich immer auf dem Gesicht des Models.
Deshalb solltet ihr eine möglichst große Blende am Objektiv einstellen. So wird der Hintergrund unscharf abgebildet und lenkt nicht vom Model ab.
Portraitfotografie Tipps für die Kameraeinstellungen: Scharf stellen
Eine Regel solltet ihr beherzigen: Stellt auf die Augen scharf.
Das machst Du am besten, indem Du auf die Nasenwurzel scharf stellst. So ist gewährleistet, dass die Augen Deines Models im späteren Foto auch bei der Wahl einer großen Blende noch scharf wiedergegeben werden.
Portraitfotografie Tipps: Nutze einen Reflektor
Wenn Du einen Reflektor nutzt, kannst Du das vorhandene Licht bestmöglich ausnutzen und gezielt für Deine Zwecke optimieren.
So kannst Du bspw. mit der weissen Seite ein weiches, diffuses Licht erzeugen, dass das Gesicht weich und gleichmässig ausleuchtet.
Ich empfehle Dir, einen sogen. 5 in 1 Reflektor zu nutzen. Damit kannst Du das Licht ganz gezielt beeinflussen.
Welche Seite Du wofür am besten einsetzt, probiere am besten vorher aus.
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Zum Schluss
Du suchst Beispiele für meine Portraitfotografie? Kein Problem, in dieser Galerie findest Du ausgewählte Portraitfotos von mir.
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