Warum Du 2023 im RAW Format fotografieren solltest

Foto von Felsen am Strand im Sonnenuntergang aufgenommen im RAW Format
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Zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr durch Rolf Hackemann

Du willst 2023 bessere Fotos machen? Dann solltest Du im RAW Format fotografieren. Ich zeige Dir die Vor- und Nachteile und helfe Dir, mit dem RAW Format bessere Fotos zu machen.

RAW – Was ist das eigentlich?

Du bist bestimmt schon auf die Begriffe JPEG und RAW gestoßen. Du findest die beiden Begriffe unter den Aufnahme-Einstellungen Deiner Kamera.

Das JPEG Format

Digitale Kameras kennen 2 Dateiformate. Eines davon ist das JPEG Format.

JPEG (oder JPG) wurde von der Joint Photographic Expert Group als Standard zum Teilen von Fotos entwickelt. Dieses Dateiformat lässt sich auf jedem Gerät darstellen, ohne das man die Datei irgendwie anpassen oder verändern muss.

Weil JPEG ein komprimiertes Dateiformat ist, sind die Dateien erheblich kleiner als die Dateien im RAW Format.

Das RAW Format

Eine RAW Datei ist, im Gegensatz zu JPEG, erheblich größer, etwa 5x größer. Wenn Du in RAW fotografierst, speichert die Kamera das, was der Sensor an Informationen aufgenommen hat, unbearbeitet und höchstens minimal komprimiert als Datei auf der Speicherkarte.

Damit Du Dir das Foto, dass Du im RAW Format fotografiert hast, auf dem Display Deiner Kamera ansehen kannst, enthält die Datei eine komprimierte JPEG Version.

Unbearbeitetes JPEG der abendlichen Karlsbrücke, dass im RAW Format fotografiert wurde
Aus dem RAW Format extrahiertes, unbearbeitetes JPEG
Aus dem RAW Format entwickeltes JPEG der abendlichen Karlsbrücke in Prag
Karlsbrücke in Prag aus der RAW Datei entwickelt

Leider ist RAW kein einheitlicher Standard wie JPEG, jeder Kamerahersteller kocht sein eigenes Süppchen und hat ein eigenes Dateiformat. Bei Canon zum Beispiel haben die RAW Dateien die Endung CR2, bei Nikon NEF.

Damit der Speicherplatz auf Deiner Festplatte nicht zu schnell knapp wird, wenn Du im RAW Format fotografierst, empfehle ich Dir, die Bilder vor dem Import in den RAW Konverter Deiner Wahl vorzusortieren. Das Programm Fast RAW Viewer habe ich Dir schon vorgestellt.

Die RAW Datei enthält sämtliche Bildinformationen, die der Kamerasensor aufgenommen hat. Click to Tweet

Die Unterschiede zum JPEG Format

  1. Du kannst die Bilder verlustfrei bearbeiten: Egal, was Du machst, Du hast immer die maximalen Bildinformationen zur Verfügung. Du verlierst bei der Bearbeitung keine Bildinformationen, wenn Du die Bildbearbeitung pausiert.
  2. Wenn Du in RAW fotografierst, kannst auch nachträglich noch festlegen, ob Dein Bild eher wärmer oder kühler in der Farbgebung abgestimmt werden soll. Das nennt man Weißabgleich: Ich stimme die Bilder von Sonnenuntergängen zum Beispiel gerne wärmer ab, weil dadurch die Stimmung betont wird. Ein Foto, dass ich zur Blauen Stunde aufgenommen habe, stimme ich dagegen eher etwas kühler ab, um die bläuliche Farbgebung bei diesen Aufnahmen noch etwas zu betonen.
  3. Wenn Du in RAW fotografierst, kannst Du verrauschte Bilder erheblich feiner Entrauschen, als wenn Du das Deiner Kamera überlässt. In vielen Bildbearbeitungs-Programmen wie zum Beispiel Lightroom, kannst Du die Bilder sogar schon beim Import Entrauschen und so Zeit sparen.
  4. Zwar muss man RAW Bilder generell etwas nachschärfen, aber auch das geht in der Bildbearbeitung sehr viel feiner und besser als es die Kamera vermag.
Aufnahme der Tiefstein Klamm bei Salzburg im RAW Format
Tiefstein Klamm bei Salzburg

Dieses Foto wäre ohne RAW Format gar nicht möglich. Ich habe hier auf die sonnenbeschienenen Stellen belichtet und konnte dank der Belichtungsreserven des RAW Formats dank der Aufnahme in RAW die Details in den dunklen Stellen größtenteils wieder herstellen. So hebt sich auch das Wasser gut gegen den dunklen Wald ab, ohne das die Lichter ausbrennen.

Dank der Belichtungsreserven des RAW Formats gehen Dir keine Details verloren. Click to Tweet

Muss ich mich für RAW Format oder JPEG entscheiden?

Die meisten Kameras bieten Dir die Möglichkeit, die Bilder sowohl in RAW als auch in JPEG zu speichern. Manche neueren Kameras sind sogar in der Lage, wenn sie 2 Speicherkarten Fächer haben, auf der einen Karte die JPEGs und auf der anderen die RAW Dateien zu speichern.

Wenn Deine Kamera keine 2 Speicherkarten Fächer hat, ist der Platzbedarf natürlich sehr hoch, wenn Du die Bilder sowohl in RAW als auch in JPEG speicherst.

Ich persönlich halte davon gar nichts. Ich fotografiere ausschließlich im RAW Format. Wenn ich, zum Beispiel, ein Bild aus dem Urlaub zum schnellen Teilen benötige, nutze ich mein Handy dafür und mache eine kurze, schnelle Bearbeitung mit Lightroom mobile auf dem Handy. Für das Teilen bei Facebook und Co ist die Qualität allemal ausreichend.

Wann solltest Du nicht im RAW Format fotografieren?

Wenn Du Dich nicht lange mit der Nachbearbeitung aufhalten willst, ist es besser, wenn Du in JPEG fotografierst. Die Nachbearbeitung der RAW Dateien ist zeitintensiv.

Wenn Du nicht gerade als Sportfotograf oder -fotografin arbeitest, besteht eigentlich kein wirklicher Grund, auf die Vorteile von RAW zu verzichten.

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Die Vorteile des RAW Format zusammengefasst

  • Du kannst Deine Bilder verlustfrei bearbeiten
  • Du verlierst dank großer Belichtungsreserven keine Details in den Lichtern und Schatten
  • Du kannst den Weißabgleich auch noch nachträglich festlegen
  • Du behälst die vollständige Kontrolle über Dein Bild
  • Entrauschen und Nachschärfen ist in der Nachbearbeitung sehr viel feiner möglich
Belichte auf die Lichter und entwickle auf die Schatten. Click to Tweet

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